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Der O-Bus in Solingen

 

Rezensionen  - Lob und Tadel

 

 

Aus dem Solinger Tageblatt vom 1.6.2002: 

Jürgen Lehmann zählt zum kleinen Kreis der deutschen Obus-Enthusiasten. Als solcher weiß er seit langem, dass der Obus in Solingen am 19. Juni sein 50-Jähriges feiert. Aus diesem Anlass hat der 39-jährige Diplom-Ingenieur und Architekt, der hauptberuflich bei der Immobilientochter der Deutschen Bahn AG arbeitet, ein Buch mit dem Titel "Der O-Bus in Solingen" verfasst, zu dem Conrad Troullier als Leiter des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke Solingen (SWS) das Vorwort schrieb.

 

 

Buchbesprechung in der Ausgabe 2-2002 des Stangentaxis:

Jürgen Lehmann: Der O-Bus in Solingen, Nordhorn: Verlag Kenning, 158 Seiten mit zahlrei­chen Fo­tografien und einem Fahrleitungsplan.

 

Rechtzeitig zum Jubiläum erschien diese umfassende und sorgfältig recherchierte Darstellung der Geschichte des Oberleitungsbusses in Solingen. Ausgehend von der in Kurzform umrisse­nen Stadtge­schichte Solingens und der Verkehrsgeschichte des Bergischen Landes fokussiert der Verfasser seine Betrachtung auf die Geschichte des öffentlichen Personennahverkehrs in Solingen. Dieser kurze Ab­schnitt ist im Wesentlichen korrekt und umfassend.

Die Vorgeschichte des Solinger Obusbetriebs wird vom Verfasser detailliert, zugleich aber übersicht­lich und auf die wichtigen Zusammenhänge reduziert dargestellt. Gleiches gilt für die Diskussion um die Umstellung von der Straßenbahn auf den Obus und die Baugeschichte des Netzes. Illustriert mit zahlreichen, sehr gut reproduzierten fotografischen Quellen doku­mentiert der Verfasser den Aufbau des Obusnetzes in Solingen und den Betrieb vom ersten Tag an, wobei seine große Sachkenntnis der Übersichtlichkeit der Darstellung nicht entgegen­steht.

Sinngemäß gilt dies auch für die folgenden Abschnitte. Die Entstehung der "TS"-Baureihe wird ebenso wie deren Bau- und Betriebsgeschichte kenntnisreich und im Wesentlichen all­gemeinverständ­lich  beschrieben. Die Besonderheiten dieser Fahrzeuge werden dabei ebenso berücksichtigt wie ihre Bewährung im täglichen Einsatz. Dasselbe gilt auch für die Versuchs­fahrten, bei denen ab Mitte der 70er Jahre verschiedenen Obustypen von anderen Verkehrs­betrieben in Solingen erprobt wurden.

Entsprechend der Dokumentation der TS-Busse wird auch die Bau- und Betriebsgeschichte der MAN-Fahrzeuge, die in den späten 80er Jahren nach Solingen kamen, akribisch doku­mentiert. Dabei werden vom Verfasser auch die Neu- und Ausbauten bzw. Erneuerungen der Fahrleitungsanlage berücksich­tigt. Auch grundsätzliche Fragen, etwa die Diskussion um den Obusbetrieb allgemein, werden ange­sprochen.

Entsprechend dem offensichtlichen Konzept des Buchs werden wiederum Versuchsfahrten mit aus­wärtigen Obussen ebenso dargestellt, wie die Beschaffung der neuesten Fahrzeuggene­ration als eigen­ständige Abschnitte berücksichtigt sind.

Ein gesondertes Kapitel widmet sich dem Fahrzeugpark der Solinger Verkehrsbetriebe, wobei sich der Bogen von der Straßenbahn über die verschiedenen Generationen der Obusse bis zu den Omnibussen spannt. Alle dabei erwähnten Fahrzeugtypen sind auch fotografisch doku­mentiert. Besonders hervor­zuheben sind die gründlich recherchierten Fahrzeuglisten, die neben den Fahrzeugnummern und –typen auch Umnumerierungen, Verbleib etc. ausweisen. Besonders ausführlich sind natürlich die Listen der Solinger Obusse. Auch die Omnibusse werden in angemessener Form aufgelistet. Gerade diese Zusammenstellungen von Fahrzeugdaten sprechen für die Gewissenhaftigkeit der Erarbeitung. Der abschließende Anhang stellt in besonders übersichtlicher Form die Daten und Fakten des Obus­betriebs in Solingen zusammen und nennt die vom Verfasser benutzten zahlreichen und unterschiedli­chen Quellen.

Zwar verliert sich die Darstellung in einzelnen Passagen in Detailschilderungen, doch ver­mindert dies nicht die Anschaulichkeit und den Wert der Gesamtdarstellung. Auch einige kleinere Ungenauigkeiten stehen diesem Gesamteindruck nicht entgegen: die Typenbezeich­nung der HS 160 OSL-Busse  etwa wird nicht ganz korrekt erläutert: laut Prospekt der Firma Henschel steht die Bezeichnung "OSL" für "Oberleitungsbus in selbsttragender Schalenbau­weise aus Leichtmetall" und nicht, wie Lehmann er­läutert, für "Oberleitungsbus selbsttragend in Leichtbauweise" (S. 50). Auch lassen sich einige offen­bare Fehler, etwa bei einzelnen Bildunterschriften, feststellen, die jedoch nicht von grundlegender Bedeutung sind. Vereinzelt sind auch wenige Druckfehler nachweisbar, die sich jedoch in einem Werk dieses Umfangs wohl nicht vermeiden las­sen. Indes handelt es sich hierbei um eher nebensächliche Dinge, die den sehr positiven Gesamtein­druck des vorliegen­den Werks in keiner Weise beeinträchti­gen.

Insgesamt präsentiert es sich als gründlich recherchierte, sorgfältig erarbeitete und anspre­chend prä­sentierte Darstellung, die auch gehobenen Ansprüchen voll genügt. Hinzu kommt die bekannte hand­werklich gute Ausführung durch den Verlag, die den sehr positiven Ge­samteindruck dieses Buchs unterstreicht.

Das vorliegende Buch ist ein lesenswertes Kompendium eines wichtigen Kapitels, nicht nur der Solin­ger Stadt- und Verkehrsgeschichte. Es wird sicherlich einen besonderen Platz in der Bibliothek des interessierten Lesers finden.

 

Hans-Ludwig Leers

 

 

Buchbesprechung auf der homepage von Ronald Kiebler:

„Obusse und Duo-Busse in Esslingen am Neckar“: http://www.obus-es.de

 

Jürgen Lehmann beschreibt in diesem schon äußerlich sehr ansprechenden Buch die Geschichte des 50jährigen Obusbetriebes der Stadt Solingen, dem umfangreichsten der drei verbliebenen Obus-Einsatzorte in Deutschland. Beginnend mit einem Vorwort vom Geschäftsführer der Stadtwerke Solingen GmbH und einem ausführlichen Netzplan der Obusstrecken führt Lehmann den Leser in die Anfänge des öffentlichen Verkehrswesens der Stadt und ihres Umlandes ein. Die Geschichte der Solinger Straßenbahn und der Beginn des Autobusbetriebes wird ausreichend erörtert und durch zahlreiche Bilder dokumentiert. Anschließend wird der sukzessive Übergang von der Straßenbahn zum Oberleitungsbus beschrieben, der 1959 mit Eröffnung der Linie 3 vollendet wurde. Jeweils im Zusammenhang mit den einzelnen Linieneröffnungen geht Lehmann auf betriebliche Veränderungen und die Erweiterungen des Fuhrparks ein. Darin werden auch die Besonderheiten der Obusse verschiedener Liefereinheiten erwähnt. Mehrere Bildseiten mit nicht zu knappen Bildunterschriften runden den Eindruck des Obusbetriebes der 60er- und 70er-Jahre ab. Innerhalb dieses Kapitels findet der Leser auch detaillierte Informationen zur Entstehung der zweiten Obusgeneration, der Baureihe TS. Nicht weniger umfassend beschrieben sind die Ereignisse der letzten 20 Jahre, worunter unter anderem auch Netzerweiterungen, Probefahrten auswärtiger Obusse, Einführung neuer Fahrzeuggenerationen und die Einstellungsdiskussion fällt. Bilder von Obussen der dritten und vierten Generation werden durch eine Werksaufnahme des neuesten, noch nicht in Betrieb stehenden Obustyps vervollständigt.

 

Das letzte Kapitel widmet sich dem Fahrzeugpark aller vorangehend beschriebenen Verkehrsmittel und beinhaltet neben erläuterndem Text wiederum zahlreiche Illustrationen. Die Fahrzeugtabellen sind ausführlich und beinhalten zumindest bei den Obussen auch Fabriknummern (nur 1. und 2. Generation) sowie Kilometerstände. Leider fehlt in den Tabellen der Hinweis auf die erhaltenen Fahrzeuge.

 

Die Bildauswahl erfolgte sorgfältig. Es bietet sich dem Betrachter auch die Möglichkeit, den interessanten Wandel des Städtebaus zu verfolgen, und nicht nur auf den Bus als Hauptobjekt fixiert zu sein.

 

Kleinere Ungereimtheiten z. Bsp. bei Datumsangaben in den Bildunterschriften sind gemessen an der Fülle an Informationen unwesentlich und ändern am positiven Gesamteindruck des Werkes nichts. Eine übersichtliche Darstellung dieses weitreichenden Themas ist dem Verfasser bestens gelungen. Sowohl der fachkundige als auch der technisch weniger bewanderte Leserkreis wird große Freude beim Lesen und Betrachten dieses Buches haben.

 

Aus dem „Infoblatt 109“ von Juni 2002:

Zum Kauf empfohlen:

J. Lehmann: „Der Obus in Solingen“

Erschienen im Verlag Kenning

zum Preis von 24,80 €

 

Pünktlich zur Festveranstaltung am 19. Juni und den Sonderfahrten vom 17.- 23. Juni anlässlich des 50. Jahrestages der Inbetriebnahme des Obus in Solingen erschien das Buch „Der Obus in Solingen“....... Nach dem Vorwort des Geschäftsführers der Stadtwerke (welche die Erstellung des Buches unterstützten) folgt zur besseren Orientierung eine Karte mit der Darstellung der Fahrleitungsanlagen. Beleuchtet wird im Folgenden das Wachsen Solingens und die Verkehrsverbindungen vor der Einführung des Obus. Hier wird das Thema der Straßenbahn und der anderen Bahnen abgehandelt.

Im Hauptteil folgt die Entstehung des Obus- Netz als Ersatz für das überalterte Straßenbahnnetz (einschließlich der Erwähnung das längere Zeit die Wuppertaler Straßenbahn mit einer Linie fast ins Zentrum Solingens fuhr). Erwähnung findet hier natürlich auch die Entstehung des Unikates der Obusdrehscheibe an der Endhaltestelle in Burg, welche am 25.11.1959 eingebaut wurde. Umfangreich und reich bebildert wird die weitere Linien- und Fahrzeugentwicklung dargestellt. Erwähnung finden die „Ausflüge“ des Wagen 55 1991 nach Weimar und 1992/93 nach Potsdam und Eberswalde. Nicht unerwähnt bleibt auch das traurige Kapitel der Einstellungsdiskussion von 1995 bis 1996. Schließlich wird die neue Obusgeneration vorgestellt. Abgerundet wird das Buch mit einer ausführlichen Darstellung des Fahrzeugparks von der Straßenbahn bis heute.

Fazit ein gelungenes Buch nicht nur für den reinen „Obus-Fan“.             Karsten Müller

 


Ein Buch das eigentlich kaum eine Frage zur Geschichte des Solinger Obusverkehrs offen läßt. Eine sehr gute Bilderauswahl und wie immer in der guten Druckqualität vom Kenning-Verlag.       Martin Schmelter

 

 

 

 

Falls Sie auch Ihr Urteil zum Buch abgeben wollen, so mailen sie bitte an den Autor:  jgk.lehmann@t-online.de

 

 

 

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