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Produktion der Obusse für Solingen und Arnheim

Besuch im Werk der Fa. Berkhof im August 2000




Im Mai 1999 wurden bei der Fa.Berkhof für den Obusbetrieb Arnheim 10 Gelenkobusse, für den Obusbetrieb Solingen 15 Gelenkwagen bestellt. Bis zum Jahresende 2000 sollen zehn Arnheimer und sechs Solinger Wagen fertiggestellt sein. Im August waren bei einem Besuch der Mitglieder des Obus-Museum Solingen e.V. und der NTV diese bestellten Obusse in allen Baustadien zu besichtigen. Nachfolgend ein kurzer Bericht über deren Bauzustand. 




Beim 8. und 9. Arnheimer Fahrzeug wurde zum diesem Zeitpunkt das Gerippe zusammengeschweißt. Es kommen Stahlrechteckprofile aus Edelstahl zur Verwendung. Als Vorder- und Rückachse gelangen Achsen der Fa.DAF zum Einbau, die Mittelachse wird von der Fa.Meritor geliefert. Die Radkästen für die Mittelachse werden aus Stahlblech bei der Fa.Berkhof gefertigt, die Achsen der Fa.DAF werden bereits mit Radkasten geliefert.



Nach Fertigstellung des Gerippes erhält die gesamte Konstruktion eine Grundierung; hier der 7.Arnheimer Wagen. Die grundierten Wagen werden dann bekleidet. Es gelangen hier Glasfaser-Platten zum Einsatz, die bereits in der entgültigen RAL-Farbe lackiert als Halbzeuge zugeliefert werden. 



Das Vorder- und Rückteil wird als Element geliefert, die übrigen Teile werden vom Zulieferer aus Platten zurechtgeschnitten, hier die Vorderfront des 6.Arnheimer Wagens.




Blick in den 6.Arnheimer Wagen, vorne die bereits grundierten Radkästen der Antriebsachse (Mittelachse), im Hintergrund die Hinterachse, die Unterkonstruktion für die Erhöhung des Raums für Hilfsantrieb usw. im Heck. 

Als Innenverkleidung werden ebenfalls GFK-Platten verwendet, während der Boden mit Spanplatten ausgelegt und später mit PVC-Boden ausgekleidet wird. 




Der Vorderwagen des 6.Solinger Wagens stand in einem Nebenraum. Hier wurde der Bodenbelag verlegt und ergänzende Lackierarbeiten durchgeführt. 



In einem weiteren Teil der Halle standen vier Fahrzeuge, die von der Fa.TRAXISzur Zeit die elektrische Ausrüstung erhielten. Es handelt sich um den 2., 3. und 4. Arnheimer Wagen und dem 1.Solinger Wagen. Der 3.Arnheimer Wagen erhält den Faltenbelag des Gelenks, der, wie der Drehkranz, von der Fa.Hübner zugeliefert wird. 



Die Montagearbeiten der elektrischen Ausrüstung bei dem 1.Solinger Wagen sind voll im Gange, ......



......, auch die Matrix-Anzeige der Fa.Innotron GmbH wurde eingebaut. Die Frontscheibe fehlt noch, ferner werden die Bestuhlungen und andere fehlende wagenbauliche Teile erst nach Fertigstellung der elektrischen Installation eingebaut.




Die Montage der elektrischen Ausrüstung befindet sich in terminlichen Rückstand, so dass die wagenbaumäßig fertigen 2. und 3. Solinger und der 5.Arnheimer in einer angemieteten Stahlblechhalle abgestellt waren; hier sind die Vorderteile der 2. und 3. Solinger Wagen zu sehen, links Herr Blaauwbroek, Sales Engineer der Fa.Berkhof-Heerenveenb.v., der die Besucher mit Herrn Henk Jansen durch die Hallen führte.




Der 4. und 5. Solinger Wagen sowie der Nachläufer des 6.Wagens sind zur Zeit in der Reparaturwerkstatt abgestellt, im Vordergrund eine Achse der Fa.DAF mit Blick auf die Nachläufer des 6. und 5. Solinger Wagens. 



Blick von außen auf die Reparaturwerkstatt, der Nachläufer des 4. Solinger Wagens ist gut zu erkennen, daneben das Vorderteil. 



Der erste Arnheimer Wagen stand in der Abnahmehalle, hier wurden die letzten Montagen vorgenommen und das Fahrzeug elektrisch durchgetestet. Anschließend findet eine Abnahme durch die RDW statt. Die Bremsprüfung des Wagens ist für die kommende Woche vorgesehen, diese erfolgt im 50 km entfernten Lelystad, die Wagen werden jeweils dorthin geschleppt. Die Auslieferung der fertigen Wagen nach Arnheim und Solingen erfolgt übrigens auch im Schleppverfahren. 

Die Auslieferung dieses Wagens wird in etwa drei Wochen, Ende August, zu erwarten sein. Eine Fertigstellung des Solinger Wagens einschließlich der erforderlichen Abnahmen, bis Ende August zum zugesagten Liefertermin erscheint unwahrscheinlich, die Auslieferung des ersten Solinger Wagens wird sich vermutlich noch einen Monat verzögern. 

Die Arnheimer und Solinger Wagen sind im wesentlichen baugleich. Auch die Arnheimer Wagen erhalten zwischen der Vordertür und Mitteltür Kinderwagen-Abstellplatz und Klappsitze, sowie ein „Bügelbrett“ zum Anlehnen, die zweite Tür wird hierfür leicht asymmetrisch geteilt. Die bisher in Arnheim in Dienst gestellten Obusse besaßen bislang keine Kinderwagenplätze. Im Gegensatz zu den Solinger Wagen erhalten die Arnheimer eine Rampe zum Ausklappen an der Mitteltür, wahrscheinlich in Ersatz einer Kneeling-Einrichtung. Im Gegensatz zu den Arnheimer Fahrzeugen erhalten die Solinger ein Fahrerpult entsprechend den Empfehlungen des VDV, die Zulieferung erfolgt von der Fa.VDO. Auch die Zielanzeigen sind unterschiedlich, während die Arnheimer Fahrzeuge Rollbänder erhalten, sind für die Solinger Fahrzeuge Matrix-Anzeigen vorgesehen. Schließlich ist auch zu erwähnen, dass die farbliche Gestaltung nicht nur außen, sondern auch innen, unterschiedlich ist. Die Solinger Fahrzeuge erhalten z.B. einen helleren gemusterten PVC-Belag, während die Arnheimer Fahrzeuge mit einem dunkelgrauen Oberboden belegt wurden. Ein weiterer Unterschied ist die Stärke des von der Fa. Kirsch zugeliefertenHilfsmotor. Während für Arnheim ein 50 kW starkes Aggregat eingebaut wurde, ist für die Solinger Fahrzeug ein 80 kW-Aggregat vorgesehen. 

Zeitgleich wurden bei der Fa. Berkhof in Heerenveen noch Hochflur-Gelenkwagen sowie Niederflur-Solowagen hergestellt. Die Gelenkwagen wurden auf Fahrgestellen der Fa. Volvo aufgebaut, insgesamt 30 Wagen werden an die Fa. Connexxion geliefert, die Solowagen sind für die Stadt Amsterdam in Bau, die Wagen besitzen ebenfalls DAF-Achsen. 

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