Die
4.Generation
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Wie
bereits berichtet, wurde der erste BERKHOF-Obus
am 4.11.2000 ausgeliefert und am 18.11.2000 der Presse vorgestellt. Bevor
der Wagen elektrisch auf den Straßen Solingen verkehrt, wurde er
auch der Bevölkerung und dem Werksausschuß
präsentiert. Man wählte hierzu den Platz vor den Anfang 2000
eröffneten Clemens-Gallerien. Dieses
Einkaufszentrum wurde bereits von der Bevölkerung gut angenommen,
so dass ein entsprechender Besucherandrang zu erwarten war.
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Für
die Besucher gab es einen 2,5/2,5 cm großen Anstecker
mit dem oben abgebildeten Design sowie ein Faltblatt mit dem Aufdruck „Oh,
wie schön! Die neuen Obusse kommen“. In diesem Faltblatt wird der
neue Gelenkwagen in einer farbigen Zeichnung mit den wichtigsten Daten
dargestellt. Mit dem Design dieser Druckschrift war eine Werbeagentur beauftragt
worden.
Der
Gelenkobus Premier AT18 wurde von der Firmen Berkhof
in Heerenveen/Holland produziert. Bei der
technischen Konzeption der 15 bestellten Fahrzeuge wurde besonderer Wert
auf eine moderne wartungs- und verschleißarme Ausstattung gelegt,
dabei sollte der Wagen nicht mit Technik überladen werden. Eine hohe
technische Verfügbarkeit und ein geringes Gewicht sollen für
niedrige Folgekosten sorgen.
Für
den Fahrer wurde ein Fahrerplatz nach den Empfehlungen des VDV installiert,
der nach ergonomischen Gesichtspunkten optimiert und standardisiert wurde.
Die speziell für den Obusbetrieb erforderlichen Bedienteile wurden
im wesentlichen auf der Konsole neben dem
Fahrerplatz angeordnet, so dass das Fahrerpult sich kaum von dem eines
Dieselbusses unterscheidet. Wie die zuletzt beschafften Dieselbusse wurde
der Wagen auch mit ABS und Antischlupfregelung ausgestattet.
50
Fahrgäste finden Platz auf rückengerechten Sitzen, weitere 80
Stehplätze sind zugelassen. An der Mitteltüre befindet sich ein
Perron für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Dieser Platz wird nach
vorne mit einer Anlehnplatte für die Rollstuhlfahrer begrenzt, ein
Haltewunschtaster wurde in Sitzhöhe angebracht. An der Außenwand
sind 3 Klappsitze angebracht. Der vordere Türflügel der zweiten
Tür ist etwas schmaler als der hintere um genügend Durchgangsbreite
zur Stehfläche zu schaffen.
Als
Fußbodenbelag wurde ein grauer PVC-Belag mit bunten Pixeln
gewählt. Die Sitze sind in blauer Grundfarbe, die Wandflächen
wurden in hellem grau gehalten. Die Podestkanten erhielten eine Einfassung
mit gelben Profilen, während die Haltestangen wurden in auffälligen
Grün ausgeführt sind.
Die
Außeninformation erfolgt über Matrixanzeigen der Fa.Innotron
GmbH http://www.innotron.de/mit NL
Wuppertal. Sie befindet sich in der Vorderfront hinter der Frontscheibe,
an der Türseite oberhalb des Fensterbands. Die Außenlackierung
des Wagens erfolgte in den Stadtfarben, die graue Grundlackierung wurde
oberhalb der Fenster gelb abgesetzt, in Höhe der Reifen erfolgte rundum
eine blaue Lackierung.
Die
elektrische Ausrüstung lieferte die Firma Traxis.
Der Fahrmotor, der gegenüber der 2.Tür liegt, treibt die mittlere
Achse an, die dritte Achse im Nachläufer wird zwangsgelenkt.
Beim Bremsen wird der Antriebsmotor als Generator geschaltet und hierdurch
elektrische Energie in das Oberleitungsnetz zurückgespeist. Der Fahrmotor
verfügt über 170 kW Dauerleistung und wurde von der Firma Skoda
aus Tschechien zugeliefert. Die elektrisch gesteuerte Traktionsanlage ist
komplett in einem Dachgeräteträger auf den Vorderwagen installiert.
Typ
OSA200 mit pneumatischer Schnellabsenkung der Stangen beim Entgleisen.
Hersteller: Fa.Berkhof/Fa.Traxis
Ausführung:Niederflurgelenk-Obus
Sitz-, Steplätze:50
+ 80 = 130
Fahrzeuglänge: 17,955
m
Höhe:3,22
m
Breite(ohne
Spiegel): 2,50 m
Radstand: 6100/1845/5290
mm
Überhang
vorne:2600 mm
Überhang
hinten:2120 mm
Portalbreite
Türen: 1350 mm
Einstiegshöhe:340
mm
Wendekreis:24
m
Leergewicht: 16.650
kg *)
Zul.
Gesamtgewicht: 25.700 kg *)
Motor Typ:Skoda
10 ML 3550K/4
Dauerleistung:170
kW
Max.
Geschwindigkeit: 70 km/h
Hilfsantrieb
Leistung:80 kW bei 2300 U/min
*)
Im Faltblatt (Stand 7/00) wurden hier noch geringere Werte angegeben!
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Gegen
11 Uhr wurden die Mitglieder des Aufsichtsrats der Stadtwerke und andere
geladene Gäste in das benachbarte Cafe „Alex“ zum Umtrunk eingeladen.
Die Eröffnungsrede hielt Herr Troullier.
Am Beginn seiner Rede sprach er die 1996 im Zuge des Haushaltssicherungsgesetz
aufgestellte Forderung an, das Defizit der Verkehrsbetriebe auf 20 Mio.
DM zu begrenzen. Zur Erlangen dieses Ziels wurde seinerzeit vorgeschlagen,
den Obusbetrieb abzuschaffen, nach langer Diskussion beschloss jedoch der
Aufsichtrat am 21.11.96, also vor fast genau 4 Jahren, den Obusbetrieb
beizubehalten. Im April 1998 wurde die Entscheidung gefällt, neue
Fahrzuge zu bestellen. Das Resultat dieser Bestellung wurde nun vorgestellt.
Herr Troullier begrüßte in diesem
Zusammenhang die geladenen Vertreter der Herstellerfirmen Berkhof
und Traxis aus Holland.
Vorteile
für die Fahrgäste wie die komplette Absenkbarkeit des Fahrzeugs
- bei den zuletzt beschafften Gelenkautobussen wäre dies nur teilweise
der Fall - die Frischluftzufuhr über einen Kanal oberhalb der Fenster
und als Vorteil für die Fahrer der VDV II-Fahrerarbeitsplatz mit einem
einstellbaren Fahrertableau. Er erwähnte
lobend Herrn Theunissen, bis vor kurzem
Mitarbeiter des Arnheimer Obusbetriebs,
der seine Erfahrungen aus dem Schiffbau einbrachte und den Bau von zwei
Probefahrzeugen in Arnheim im Jahre 1997
anregte.
Anschließend
sprach der Aufsichtsratvorsitzende, Herr Krebs, einen Dank an die Kollegen
des Aufsichtsrats aus. Er erwähnte die lange Entscheidungsphase, die
nun in mehreren Ordner festgehalten wurde,
bestehend aus Gutachten, Gegengutachten und Stellungnahmen verschiedener
Institute. Auch Herr Krebs wies auf den Obus als Imageträger der Stadt
Solingen hin. Er sollte für Solingen ein Markenzeichen sein, wie in
Wuppertal die Schwebebahn und in Berlin und London die Doppeldeckerbusse.
Getreu dem Motto „Oh wie schön! Die neuen Obusse“ soll diese Veranstaltung
zahlreiche Einwohner Solingen dazu bringen, eine Netzkarte 2001 zu erwerben.
Er hofft, dass Fahrgäste und Mitarbeiter das kundenfreundliche Verkehrsmittel
annehmen.
Nach
den Ansprachen wurden die Gästen zu
einem kleinem Buffet geladen. In kleinen Gruppen konnte danachder
Wagens unter fachkundiger Leitung der Herren Troulier, Sorgenich
und Schleifenbaum begutachtet werden.
Gegen
16.30 Uhr wurde der Wagen mittels Hilfsmotor wieder auf die Straße
rangiert. Über die Karl-Goerdeler Straße erreichte der Wagen
die Haltestelle Entenpfuhl und fuhr von dort die Steigung hinauf bis zum
Graf-Wilhelm-Platz über Schlagbaum ins Depot. Die gesamte Strecke
wurde mit Hilfsmotor gefahren, bei der Steigung der Straße Ufergarten
musste der Hilfsantrieb seine volle Leistung erbringen; mit Schrittgeschwindigkeit
wurde die Steigung überwunden.
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Von
den Gästen der Fa. Traxis war zu erfahren,
dass die ersten beiden Arnheimer Fahrzeugen
am Montag, den 20.11.2000 in Linienverkehr eingesetzt werden sollten. Aus
Versehen hatte der Wagen 0212 bereits den ersten Einsatz im Linienverkehr
erfolgreich durchgeführt, als er vergangene Woche aufgrund Wagenmangel
auf einem Kurs in der Nachmittagsspitze eingesetzt wurde. Auch der 3.Wagen,
Nr.0214 ist bereits nach Arnheim ausgeliefert.
Vor der Indienststellung der neuen Fahrzeuge wurde erst die Beseitigung
zahlreicher Mängel in den beiden Prototypen 0210 und 0211 abverlangt.
Jürgen Lehmann, 20.11.2000
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von Jürgen Lehmann