Seite 703 - Informationen rund um den Obus – informations about trolleybuses   www.obus269.homepage.t-online.de

 

Übersicht über die Obusbetriebe in Österreich, Stand: 2/06

 

 

Stadt

eröffnet

Stillegung

 

 

 

 

INNSBRUCK

17.12.1988

 

 

KAPFENBERG - BRUCK

01.07.1944

31.03.2002

 

LINZ

15.05.1944

 

 

SALZBURG

01.10.1940

 

 

 

 

Im Dezember 1988 wurde in Innsbruck der Obus wiedereingeführt, derzeit ist seine Stilllegung beschlossene Sache. Bereits vom 8.4.1944 bis zum 29.2.1976 bestand hier ein Obusbetrieb. Von den ursprünglichen drei Obuslinien ist jedoch nur ein Linienast mit einer der heutigen zwei Durchmesserlinien identisch. Die Linie O ist die am stärksten frequentierte Linie im Innsbrucker Netz, sie wird derzeit tagsüber alle 5 Minuten befahren. Zu Beginn der Umstellung verkehrte sie wie die Obuslinie R noch tagsüber alle 10 Minuten, nachmittags alle 7½ Minuten und nur morgens zwischen 6:30 Uhr und 7:30 Uhr alle 5 Minuten. Nach dem endgültigen Ausbau des derzeitigen Netzes mit der Verlängerung der Obuslinie R am 1.Dezember 1995 verkehrte die Linie O ganztägig im 6-Minuten-Takt, die Linie R im 10 Minuten Takt. Seit 2001 besteht nun auf der Obuslinie R ein 7½-Minuten-Takt und auf der Obuslinie O der 5-Minuten-Takt. Diese Verdichtung ist als Erfolg für den elektrischen Verkehr zu sehen und so fiel der Beschluß, die Obuslinie O auf Stadtbahnbetrieb ab 2008 umzustellen. Auch der Südast der Obuslinie R soll zu einem späteren Zeitpunkt auf Stadtbahnbetrieb umgestellt werden. So begann ab 2003 nach Beschaffung von Dieselbussen die Ausmusterung der mittlerweile 15jährigen Obusse, die ersten acht Wagen konnten nach Rumänien verkauft werden. Entgegen der Vorankündigung, weitere Obusse auszumustern, stehen noch 7 Gelenkobusse des Baujahrs 1988 in Dienst, leider nur auf der Linie O, da seit Februar 2005 die Linie R nicht mehr von Obussen befahren wird, da Umleitungen und eine Änderung der Oberleitung anstanden. Folgende 17 Gelenkobusse stehen zur Verfügung: 

 

801-816  Gräf&Stift/ABB     1988  GW,

                         nur noch 801, 802, 805, 807, 810, 814, 815

817-826  Gräf&Stift/Kie     1992  Nf-GW

 

 

Entlang der Mürz wurde 1944 eine Obuslinie eingerichtet, die die 5 km entfernten Städte Bruck und Kapfenberg verband. Die Linie endete vorerst in Kapfenberg, später gab es Erweiterungen von hier zum Werk VI, nach Schirmitzbühel und nach Redfeld. Nach Verlängerungen 1982 und 1985 wurde die Hauptlinie als Linie 1 Bruck, Forstschule und Apfelmoar bedient, die Linie Redfeld-Werk VI trug die Bezeichnung 2. Der Betrieb ist offiziell am 30.3.2002 eingestellt worden, zuletzt standen zwei Solo-, zwei Gelenkobusse und 4 DUO-Busse zur Verfügung:  

 

   15 Gräf&Stift/Kie 2x-DUO-Bus Bj.85 17.03.86  = Belgrad 55

   16 Gräf&Stift/Kie 2x DUO-Bus Bj.87 11.08.87  = Belgrad 56

   25 Gräf&Stift/Kie GW         Bj.89 09.03.89  = Salzburg (220) in 2005

   30 D-BO405GTD/AEG DUO-GW     Bj.87 21.03.90  ex Vorführfz. RA-LE 529

   31 D-BO405GTD/AEG DUO-GW     Bj.92 05.06.92          

   32 D-BO405GTD/AEG DUO-GW     Bj.93 10.10.95  ex Potsdam 994 

   33 D-BO405GTD/AEG DUO-GW     Bj.93 10.10.95  ex Potsdam 993

   35 Gräf&Stift/Kie Nf-GW      Bj.96 26.02.96  = Salzburg 240

 

An den Wochenenden ruhte der elektrische Betrieb, die DUO-Busse werden dann im Dieselbetrieb eingesetzt. In den letzten Wochen des Betriebs kamen nur noch die Wagen 15, 25 und 35 zum Einsatz, deren letzter Betriebstag war der 26.1.2002. Elektrisch konnte zuletzt nur der DUO-Bus 32 verkehren, er unternahm seine letzte elektrische Fahrt am 25.3.2002.

 

 

Mit der Beschaffung von neuen Gelenkobussen ist der Bestand des Obusbetriebs in Linz vorerst gesichert. 1944 wurde der Obusbetrieb mit der Einrichtung der Linie O1 (später Linie 43) eröffnet, am 28.9.1949 kam die 4,1 km lange Obuslinie O2 (später Linie 45) hinzu. Die heutige Linie 41 ist ein 600 m langer Abzweig der Linie O1 von dem Stadtteil Neue Heimat aus, welches ab dem 1.5.1959 unter dem gleichen Linienbezeichnung bedient wurde. Die Linie O1 verkehrte in der HVZ alle 3 Minuten, teilweise gab es eine Wagenfolge durch Einschubwagen von 1,5-2 Minuten. 22 Fahrzeuge kamen auf dieser Linie zum Einsatz, die Linie O2 kamen bei einem 5 Minuten-Verkehr 10 Obusse zum Einsatz.

Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der nun auszumusternden Gelenkwagen im Jahre 1984 wurden auf den Linien 41 und 43 (ehemals Linie O1) in der Frühspitze noch 17 Wagen benötigt, auf den beiden Linien wurde in den Spitzenzeiten ein 7½-Minuten-Verkehr angeboten, ansonsten bestand ein 15-Minuten-Takt. Auf dem gemeinsamen Streckenstück verkehrte somit alle 3-4 Minuten ein Obus. Bei einem 5-7 Minuten-Verkehr in den Hauptverkehrszeiten kamen auf der Linie 45 noch 8 Solowagen zum Einsatz. Durch die Überlagerung von Dieselbuslinien wurde 1987 der Takt auf der Linie 45 auf 15 Minuten gedehnt, es wurden fortan nur noch 3 Solowagen benötigt. Mit der Eröffnung der Linie 21 am 23.9.1991 erfuhr das Obusnetz eine Erweiterung um 4 km. Der Wagenpark wurde jedoch nicht aufgestockt, vielmehr konnte durch Streckung des Taktes der Linien 41 und 43 in den Hauptverkehrzeiten auf 10 Minuten der Bedarf an Obussen hier auf 13 Fahrzeuge gesenkt werden. Bedingt durch die Verlängerung der Linie 41 in das Neubaugebiet Baintstraße erfolgte am 2.9.1991 vorerst die Einstellung des Obusbetriebs auf dieser Linie. Nachdem diese Verlängerung bereits Ende 1999 elektrifiziert wurde, werden seit dem 4.10.2000 wieder vier Obuslinien bedient, hierfür stehen derzeit 18 Gelenk- und 4 Solowagen zur Verfügung. Zu dem Zeitpunkt kamen die 12jährigen Solowagen auf der Linie 45 zum Einsatz, die Gelenkwagen wurden auf den Linien 21 und 43 eingesetzt, ab dem 4.10.00 auch auf der Linie 41. Während die Linie 21 ganztägig im 7½ Minuten-Verkehr von 6 Kursen bedient wurden, verkehren die Linien 41 und 43 tagsüber alle 15 Minuten mit 4 bzw. 5 Kursen, in den Hauptverkehrszeiten zwischen 6 und 8 alle 10 Minuten, dann gelangen 6 bzw. 7 Kurse zum Einsatz.

Jüngste Änderung war die Zusammenlegung der Linie 21 und 45 als Linie 45 und 46 auf einem gemeinsamen Streckenweg ab dem 15. Juli 2002. Der bisherige Linienweg der 45 über die Goethestraße entfiel, sie nimmt nun den gleichen Weg wie die frühere Linie 21. Damit konnten die letzten Soloobusse abgestellt werden.

 

Nach Ausmusterung der letzten Gräf&Stift/Kie Gelenkobusse (Bj.1984/85) bis Mitte 2001 und der vier Soloobusse Mitte 2002 sieht der Obus-Wagenpark wie folgt aus:

 

201-213  Volvo/Kie          2000

214-219  Volvo/Kie          2001 

 

 

Am 30. September bis 2. Oktober 2005 wurde das 65jährige Obusjubiläum in Salzburg gefeiert. Die 1940 eröffnete Ringlinie (Linie M und L, ab 1974: 1 und 2) wurde nach und nach um 7 Durchmesserlinien erweitert, die letzte Netzerweiterung erfolgt 2005. Im Dezember 2003 wurden die beiden Ringlinien aufgelöst, die heutige Linie 1 übernahm im Zuge der Verlängerung nach Taxham etwa 75% des Linienwegs, den Rest befährt die heutigen Linie 2, die 1986 als Linie 77 eröffnet wurde und im Dezember 2005 einer Verlängerung nach Obergnigl erfuhr. Alle acht Linien werden tagsüber im 10-Minuten-Verkehr bedient, außer Sonntags, dann wird nur ein 20-Minuten-Verkehr angeboten und abends, wenn die Obuslinien alle 30 Minuten verkehren. Für die acht Linien werden 67 Wagen zuzüglich fünf Verstärkungskurse morgens benötigt, der Wagenpark besteht derzeit aus 79 Fahrzeugen und zwei Museumswagen, nachdem Mitte 2005 die letzten VanHool/Kiepe der 1998 bestellten 30 Einheiten zur Auslieferung kam und der aus Kapfenberg übernommene Obus 25 (= Sz.220) im Dezember 2005 seine Zugelassung erhielt. Der Wagenpark im Dezember 2005: 

 

   178      Gräf&Stift/Kie  GW      1985 Museumswagen (SLI)

   109      Steyr/Kiepe             1989 Museumswagen, seit 2005 wieder zugelassen

   189-190 Gräf&Stift/Kie  GW      1988

   220      Gräf&Stift/Kie  GW      2005 ehemals MVG 25, Bj. 1988

   191      Gräf&Stift/Kie  GW      1990

   9161-64 Gräf&Stift/Kie  GW      1991

   9165-69 Gräf&Stift/Kie  GW      1992

   9370-74 Gräf&Stift/Kie  GW      1993

   9461-68 Gräf&Stift/Kie  GW      1994

   9469     Gräf&Stift/Kie NGT      1994

   9570-72 Gräf&Stift/Kie NGT      1995

   9573-78 Gräf&Stift/Kie NGT      1996

   240      Gräf&Stift/Kie NGT      2003 ehemals MVG 35 (Bj. 1996)

   9661-65 Gräf&Stift/Kie NGT      1996

   9766-72 Gräf&Stift/Kie NGT      1997

   261      Van Hool/Kie   NGT      2000

   262-71   Van Hool/Kie   NGT      2002

   272-82   Van Hool/Kie   NGT      2003

   283-90   Van Hool/Kie   NGT      2005

 

Die zuletzt gelieferten VanHool/Kiepe- Gelenkobusse erhielten erstmals in der Salzburger Geschichte einen Diesel-Hilfsantrieb. Der nach einem Brand zerstörte Obus 261 und die Obusse 279-282 erhalten ebenfalls einen Hilfsmotor, um bei Betriebsstörungen flexibeler zu sein. Ein Ersatzverkehr mit Dieselbussen soll nicht mehr praktiziert werden, zumal die Stadtbus keine eigenen Dieselbusse ab dem 1.11.2005 mehr besitzt. Der Dieselbusbetrieb ging zur Albus über, nachdem man eine gemeinsame Gesellschaft gegründet hat (siehe Kurzberichte Nr. 61 vom Juli 2005).   

 

Das 65jährige Jubiläum wurde am ersten Oktober-Wochenende ausgiebig gefeiert. Mehrere Gastobussen waren anwesend. Zeitgleich wurde die Linienverlängerung der Obuslinie 1 vom Europark nach Klessheim begangen. Weiteres über das Jubiläum und die Entwicklung in den letzten beiden Jahren unter:

http://obus269.homepage.t-online.de/s741sz05.htm

 

Fotoaufnahmen des Verfassers können hier betrachtet werden:

http://obus269.homepage.t-online.de/s751sz01.htm

 

Ein kurzer Bericht mit einigen Fotos ist ebenfalls unter http://www.obus-es.de/Salzburg_2005.htm abrufbar.

 

Ein weiterer ausführlicher Bericht ist unter

http://www.dvn-berlin.de/2agr/obus/2005salzburg/ruckblick01.htm

abrufbar.

 

Weitere Fotos von der Jubiläumsfeier sind auf der homepage der Stadtbus unter

http://www.stadtbus.at/content.php/id/1182/newsdetail/150/

zu finden.

 

Zeitgleich erschien ein Buch zum Jubiläum im Verlag Kenning, siehe der Hinweis unter: 

http://obus269.homepage.t-online.de/s731szbu.htm

 

 

 

 

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