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Informationen rund um den Obus - informations about trolleybusses

Reiseberichte

 

 

 

 

 

Besuch in der westlichen Schweiz vom 8.11. bis 11.11.2002



Der älteste Obusbetrieb in der Schweiz, Lausanne, kann dieses Jahr auf sein 70jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß wurde Anfang November 2002 eine Jubiläumsfeier veranstaltet. Den Besuch nutzte ich, um einige Betriebe in der Westschweiz zu besuchen. Betriebe der östlichen Schweiz bereiste ich zuletzt vor zwei Jahren, siehe den entsprechenden Reisebericht von Mai 2000.

 

Um 6:45 Uhr ging es von Büttgen über die Neubaustrecke Köln-Frankfurt los, somit konnte ich eine Stunde Fahrzeit einsparen. Um 13:11 Uhr kam ich in Bern an. Reges Treiben auf dem vom Umbau des Bahnhofs beengten Bahnhofsvorplatz; in 10 Minuten passierten 12 Obusse den Platz. Auf den Plankursen der fünf Obuslinien waren ausschließlich Obusse zu finden, lediglich die Verstärkungskurse zur Längsgasse (Linie 12) bedienten Dieselbusse. Gegenüber meinem letzten Besuch im Mai 2000 wurde die Taktzeit einiger Obuslinien reduziert. Die Linie 12 verkehrte nun im 6-Minuten-Takt mit sieben Kursen statt bisher im 5-Minuten-Takt mit neun Kursen und die Linie 20 verkehrt nun maximal alle fünf Minuten mit sechs Kursen. Zuvor kamen hier bei einem 2- bis 4-Minutentakt neun Kurse zum Einsatz. Daher konnte der Bedarf für die Obuslinien von 39 auf 34 Wagen gesenkt werden, in den Vormittagsstunden werden nur 26 Wagen benötigt. Alle Typen waren in Betrieb insbesondere die zur Ausmusterung anstehenden FBW-Obusse 46, 47, 49-55. Aus der 1974/75 beschafften Serie von insgesamt 26 Fahrzeugen sind in diesem Jahr die Wagen 30 und 52 bereits ausgemustert worden. Neue Obusse werden zur Zeit nicht beschafft, da die Absicht besteht, die Linien 13 und 14 auf Straßenbahnbetrieb umzustellen. Auf den gemeinsamen Stück der beiden Linien besteht ein Grundtakt von 3 Minuten, in den Hauptverkehrszeiten kommen noch Eilwagen (Dieselbusse) zum Einsatz, so daß dann alle 1½ Minuten ein Bus auf diesem Abschnitt verkehrt.

 

Der Obus 55, der ja im Frühjahr 2003 als Museumswagen nach Solingen kommen soll, war im Einsatz auf Linie 20. Ich nutzte die Gelegenheit mit diesem nun 27 Jahre alten Fahrzeug zu fahren. Es wirkt sehr gepflegt und sieht innen wie außen fast neuwertig aus. Die orange Lackierung ist 1993 im Zuge der Revision einer dunkelgrünen Lackierung gewichen. Der Fahrer des Wagens bekannte, daß er neben der Straßenbahn diese Fahrzeuge am liebsten fährt. Die Berner Chauffeure fahren nicht ausschließlich Bus, Obus oder Straßenbahn sondern in allen Betriebszweigen. 

Der 27 Jahre alte Obus 55, aufgenommen an der Endhaltestelle Wyler der Linie 20, dahinter fährt der zwei Jahre jüngere Obus 56 in die Wendeschleife.

Von den neuen Volvo/Hess-Dieselgelenkwagen 251-272 konnte ich auch einzelne Wagen im Einsatz auf den Dieselbuslinien sehen, es sollen bislang neun im Einsatz stehen. Die übrigen 13 gehen nach und nach in Betrieb, so daß ein baldiges Ende der oben genannten FBW-Obusse ansteht. Der Obuspark wird dann auf 35 Einheiten reduziert.

 

Um 14:37 Uhr ging es weiter nach Fribourg. Als erstes erblickte ich in der Nähe des Bahnhofs Obus 334 auf der Linie 3. Auf den Obuslinien 1 und 2 wurden gemischt DUO-Busse und Citaro-Gelenkdieselbusse eingesetzt. Beide Linien haben an den Endstellen mit Dieselantrieb zu bedienende Abschnitte, so daß keine reinen Obusse auf dienen Linien eingesetzt werden können. Diese kommen somit bestenfalls auf den zwei Kursen der Linie 3 zum Einsatz. Ein Dieselbus bediente jedoch den zweiten Kurs der Linie 3. Nach 20 Minuten kam Obus 334 wieder am Bahnhof an; mit ihm fuhr ich zum Endhaltestelle Jura (Chassotte), an der das Depot liegt. Dort hoffte ich zu erfahren, warum Fribourg aus Lausanne Obusse gebraucht erworben hat. Ich traf Herrn Cotting, den „Chef de Depot“ an, der mir stolz die „neuen“ Fribourger Obusse zeigte. Drei der vier erworbenen ehemaligen Lausanner Fahrzeuge standen im Depothof, einer trug bereits die Betriebsnummer 345. Die übrigen sollen die Nummern 344 und 346 erhalten. Sie erhielten auch eine neue Bestuhlung und einen neuen Fahrersitz. 
 

Zwei „neue“ Fribourger, die im Laufe des Novembers die nunmehr 35- und 37-jährigen Obusse 334 und 340 ablösen werden. Eventuell wird einer der beidengut gepflegten Altwagen als Museumswagen in Fribourg bleiben.

In etwa zwei Wochen sollen sie die Alt-Obusse 334 und 340 (Bj.1964/66) ersetzen, die momentan alleine für die Linie 3 zur Verfügung stehen. Die beiden 1981 gebauten Obusse 341 und 342, die eine ältere elektrische Ausrüstung besaßen, wurden im Februar (342 mit etwa 395.000 km) und September (341 mit rund 485.000 km) abgestellt. Die neuen bei MAN/Hess/Kiepe bestellten Obusse erhalten einen verstärkten Hilfsantrieb von 250 PS. Die Linie 2 soll bis Moncoer elektrifiziert werden, dann sollen hier überwiegend die neuen Obusse verkehren. Ob der Einsatz auf der Linie 1 auch möglich ist muß noch nach Auslieferung getestet werden. Alle im Dieselbetrieb befindlichen Strecken sind jedoch flach, so daß keine erhöhten Anforderungen an den Dieselantrieb bestehen. Die 1989 erbauten DUO-Busse haben eine Motorleistung von 295 PS. Die Lieferung der neuen Gelenkobusse wird im Laufe des kommenden Jahres erwartet; genaue Termine der Lieferung konnten nicht genannt werden. 

 

Um 18:44 Uhr ging es weiter nach Lausanne. Dort traf ich viele Dieselbusse auf Obuslinien an, insbesondere auf den Linien 3, 6 und 8. Später erfuhr ich, daß diese Linien vom Depot La Borde bedient werden. Während die Linie 6 wegen einer Baustelle nur Dieselbusse verkehren konnten, kommen auf den Linien 3 und 8 weniger Obusse zum Einsatz, da im Depot La Borde überwiegend Dieselbusse beheimatet sind. Neben einigen Soloobussen (für die Linie 15) sind auch einige Neoplan-Duobusse dort untergestellt. Die Linie 15, am 2.6.1991 eröffnet, wird in Spitzenzeiten im 7½-Minuten-, tagsüber im 10-Minuten- und abends sowie Sonntags im 20-Minuten-Takt bedient. Dabei kommen einem und drei Obusse zum Einsatz. Die einfache Fahrzeit von Chauderon nach Mont Goulin-Coudraire beträgt acht Minuten. Die Endstelle der Linie 15 liegt etwa 100 m entfernt in Sichtweise der Endstelle Desert der Linie 2. Als mir dieses vor sechs Jahren erstmals auffiel, war noch ein freies Feld zwischen den beiden Endhaltestellen. Heute besteht dort eine mehrgeschossige Wohnbebauung. Später besuchte ich das Depot Perrelet, in dem anderntags die Feiern zum 70jährigen Jubiläum stattfinden sollen. Es handelte sich um einen Neubau, der am 8. Juni 1995 bezogen wurde und das alte Prelaz-Depot ersetzte. Dieses lag ebenfalls an der Linie 7, jedoch nördlich davon und mehr zur Stadtmitte hin. An dessen Stelle steht heute ein COOP-Laden mit einer mehrgeschossigen Wohnbebauung. Das neue Depot ist mehrgeschossig, im Erdgeschoß befindet sich die Werkstatt, im Obergeschoß eine große Halle mit 18 Busspuren, davon drei für Einfahrt und Inspektion, 14 Soloobusse passen hintereinander in einer Spur. Oberhalb der Halle sind noch mehrere Büroetagen angeordnet.

 

Am Samstag besteht auf allen Linien ein 12-Minuten-Verkehr, so daß auf den Obuslinien „nur“ 44 Kurse benötigt werden, davon kamen insgesamt 25 Anhängerzüge auf den Linien 1, 2, 5, 7 und 9, Soloobusse auf den Linien 4 und 15 und auf den Linien 3, 6 und 8 Gelenkbusse zum Einsatz. Auf den 12 Kursen der drei Gelenkwagen-Linien kamen sechs Neoplan-Duobusse zum Einsatz. Die restlichen Kurse der drei Linien war mit VanHool-Dieselgelenkbussen bestückt. Die 28 Neoplan-Duobusse (Nr. 800-827) wurden bis Juni 2002 in Dienst gestellt, die Laufleistung betrug rund 15.000 km bei den jüngeren und rund 35.000 km bei den länger angemeldeten Fahrzeugen. Der DUO-Bus 801 als erstes Serienfahrzeug ist seit März 2001 in Betrieb und wies eine Laufleistung von 65.500 km auf. Der Prototyp Nr.800 ist seit Januar 2002 bei einem Kilometerstand von 99.791 km in der Werkstatt abgestellt. Es war beabsichtigt, den Wagen durch die Herstellerfirmen an die Serienfahrzeuge anzugleichen.

 

Zum Jubiläum wurden Fahrten mit dem Museumswagen von der Innenstadt zum Depot angeboten. Eine der ersten Fahrten nutzte ich, um mit den 70jährigen Museumsobus 2 ins Depot zu fahren. Dort wurde der „Marché Artisanal“ im Dachgeschoß des Depots abgehalten. Auf diesen Markt stellen die Mitarbeiter der TL ihre künstlerischen Produkte und Bastelarbeiten vor und boten sie zum Verkauf an. In der Halle wurden historische Fahrzeuge ausgestellt und zwar Montreux 9 (Bj.57), Biel 21 (Bj.40), Fribourg 37 (Bj.64), Lausanne 66 (bzw. 610, Bj.50, in Lausanne von 1960-1981 im Einsatz), 5 (Bj.1937) und 679 (Bj.1969) sowie drei Dieselbusse aus Lausanne (258, Saurer Bj.60) und 401 (Bj.77) sowie Neuchatel 215 (Bj.81). Der Obus 21 aus Biel wurde am Dienstag zuvor, der Obus aus Fribourg am Mittwoch zuvor nach Lausanne geschleppt, der Dieselbus 205 aus Neuchatel kam am Donnerstag mit eigener Kraft nach Lausanne. Gegen 11:00 Uhr wurde die Ausstellung mit einer Ansprache von Organisator des „Marché Artisanal“ eröffnet. Nach mehreren Reden, u.a. vom Direktor Michel Joye der TL und dem Präsidenten Henri-David Philippe des Museumsvereins „Retrobus“ wurde der Obus 656 (Bj.64) mittels Banddurchschnitt für den „Verkehr“ freigegeben. Er führte anschließend eine kurze Fahrt nach Renens durch. Der Wagen war erst in der Woche zuvor fertiggestellt worden und erstrahlt nun im blau-grauen Anstrich entsprechend der Original-Lackierung bei Auslieferung des Wagens. In gemeinsamer Arbeit von Mitarbeitern der TL und Retrobus wurden die erforderlichen Arbeiten durchgeführt sowie die ursprüngliche Verglasung mit den zu öffnenden Scheiben wieder eingebaut und die Karrosserie überarbeitet. Der Museumsverein Retrobus besteht zur Zeit aus 40 Mitgliedern, die Museumsobusse gehören jedoch weiterhin der TL. Die Wagen 2 und 656 sind derzeit fahrfähig, man hofft, bis 2007 (zum 75jährigen Jubiläum) auch Obus 5 wieder fahrfähig zu machen.

 

Die beiden Museumsobusse brachten um 11:30 Uhr Mitglieder der Museumsbahn Blonay-Chamby (BC) nach Chalet-á-Gobet. Anschließend nahmen die beiden Obusse 2 und 656 abwechselnd die halbstündlichen Pendelfahrten zwischen Depot und der Innenstadt, dort mit Rundfahrt Pont Chauderon – Bahnhof – St.FrancoisChauderon, wieder auf. Gegen 17:00 Uhr starteten beide Obusse wieder nach Chalet-á-Gobet, um die BC-Mitglieder dort wieder abzuholen. Aufgrund des starken Nebels konnte jedoch nur bis Epalinges (Endstation der Linie 5) gefahren werden, ein Doppelstockbus der TL brachte die Vereinsmitglieder bis dorthin.

 

Vor der Abfahrt nach Chalet-á-Gobet wurden die beiden Museumswagen 2 (Bj.1932) und 656 (Bj.1964) vor dem Depot Perrelét fotogerecht aufgestellt.

Nach der Rückkehr ins Depot Perrelét wurden die ausgestellten Obusse in das Kellergeschoß geschleppt, um für die einrückenden Obuszüge Platz zu machen. Die Wagen Biel 21, Lausanne 5 und 66 und 258 wurden dorthin geschleppt, die Dieselbusse 401 und 205 verließen mit eigener Kraft die Halle. Die Obusse Fribourg 37 und Lausanne 679 wurden gegen Mitternacht zum Depot La Borde überführt, wobei beim Fribourger Wagen mangels Weichensteuerung dreimal die Stangen umgelegt werden mußten. Der Fribourger Wagen bleibt vorerst in Lausanne. Der Wagen 679 befindet sich bereits in Privateigentum und wird, eventuell mit dem noch vorhandenen Obus 653 als Ersatzteilspender zu einem Museum bei Boston verschifft.

Leider war es am Sonntag wieder bewölkt und ab 10:00 Uhr begann es wieder zu regnen. Um 9 Uhr war Treffpunkt im Depot la Borde. Mit beiden Museumswagen ging es mit den rund 25 Teilnehmer, darunter 11 Gäste aus England, nach Chalet-á-Gobet. Bis hierhin verkehrte die Überlandlinie 21 (heute Teil der Überlandlinie 62) bis Mitte der 70er Jahre als Obuslinie. 
 

In der Wendeschleife Chalet-á-Gobet stellen die beiden Museumswagen sich ebenfalls den Fotografen, rechts führt die Wendeschleife unter die vierspurig ausgebaute Ausfallstraße nach Moudon.

Von Chalet-á-Gobet ging es über die Innenstadt und der Haltestelle Tunnel, dem Startpunkt der Überlandlinien 60 (bis 1993 Obusbetrieb) und 62 zurück in das Depot. 
 

An der Haltestelle Tunnel konnte eine Begegnung des ältesten Lausanner Obus mit einem der jüngsten Wagen, den Neoplan Duo-Bus 811 festgehalten werden. Obus 2 ist der vierälteste erhaltene Obus weltweit. Der älteste ist Christchurch 210, gefolgt von Bradford 515 (Bj.1914) und einem Obus aus Toronto vom Baujahr 1921.


 

Die zweite Tour mit etwa 30 Teilnehmern startete ab 13:30 Uhr ab Depot, zuerst wurde zwei Runden mit dem Fribourger 37 durch das Depot gefahren, anschließend ging es mit den beiden Museumswagen nach Desert (Linie 2, auf dem nebenstehenden Foto mit dem Anhängerzug 789+906 zu sehen)und Val Vert (Linie 7). Unter Nutzung der Wendeschleife am Montbenon in der Nähe von St. Francois ging es über Gare zurück zum Depot La Borde.

Dem Museumsverein Retrobus muß an dieser Stelle für ihre Arbeiten zur Wiederherstellung des 656 und der Organisation der Sonderfahrt, die trotz des schlechten Wetters Freude bereitete, gedankt werden.
 

Auf dem Weg von Desert nach Val Vert biegt Obus 2 in den Platz Bel Air ein, hier treffen die Linien 1,2,5, und 8 auf die übrigen Obuslinien, die dann die gemeinsame Umsteigehaltestelle St.Francois anfahren.

Am Bahnhof stieg ich aus und unternahm noch einen Abstecher nach Genf, um mich dort über das im Juni 2001 eingeführte Liniennetz zu informieren. Die Linie 6, 19 und 2 haben gemeinsame Endstellen, und zwar westlich (Bernex Saule) die Linien 2 und 19, nördlich (Vernier) die Linien 6 und 19 und südlich die Linien 2 und 6. Die drei Linien werden sonntags im 24-Minuten-Takt bedient, so daß auf den Streckenabschnitten alle 12 Minuten ein Obus verkehrt. Während Sonntags die Linie 3 und 10 im 12-Minuten-Takt fuhren, verkehrte die Linie 7 alle 15 Minuten. Dies ist auch Werktags auf dieser Linie so, nur in der HVZ besteht ein 8-Minuten-Takt, auch auf den drei kombinierten Linien besteht während der HVZ dieser Takt, so daß die Endstellen in der HVZ alle 4 Minuten bedient werden, tagsüber alle 7 ½ Minuten. Während die Linien 3 und 10 tagsüber ein 8-Minuten-Verkehr angeboten wird besteht auf der Linie 3 in der HVZ ein 6-Minuten-Takt, während die Linie 10 auf einen 7-Minuten-Takt verdichtet wird. Am Sonntag kamen 28 Obusse zum Einsatz, in den Hauptverkehrszeiten werden etwa 68 Wagen auf den Obuslinien benötigt. 73 Gelenkobusse der Bj.75-93 sind vorhanden. Ein Ersatz der älteren Wagen durch über 50 neue Obusse ist beabsichtigt. 

 

Montags morgens erfaßte ich den Einsatz auf den Obuslinien in Lausanne. Gegenüber früheren Fahrplänen wird nun eine erhöhte Frequenzangeboten (z.B. Linie 3 1984: 7½ Min., heute 6 Min., Linie 7 1984: 6 Min., heute: 5 Minuten und Linien 1, 3, 7 und 9 tagsüber heute 7½ statt 10-Minuten-Verkehr). Insgesamt konnten 91 Wagen auf den 10 Obuslinien erfasst werden, davon verkehrten 45 Soloobusse mit Anhängern. Derzeit steht ein Wagenpark von 109 Obussen undzur Verfügung; am 15.12.2002 ist durch Ausmusterung der Obusse 710-718 und der restlichen Anhänger der 40jährigen Serie 931-950 eine Reduzierung des Obusparks auf 100 Wagen und 44 Anhängern beabsichtigt.

 

Um 9:27 Uhr ging es nach Neuchâtel. Dort konnte man bei meinem letzten Besuch mit der Linie 6 vom Bahnhofsvorplatz in die Innenstadt fahren, nun wird man auf die Obuslinie 7 und die Buslinie 9 verwiesen, die hinter dem Bahnhof eine Haltestelle haben, aber nicht trockenen Fußes erreicht werden konnte. Vormittags verkehrten alle Obuslinien im 10-Minuten-Takt, erst ab mittags wird die Linie 1 und 7 auf einen 6- bzw. 7½-Minuten-Verkehr verdichtet. Vormittags kommen 18 Wagen, in den Spitzenzeiten 25 Wagen auf den Obuslinien zum Einsatz. Hierfür steht ein Wagenpark von 40 Obussen zur Verfügung, nachdem im September der 27-jährige Obus 159 ersatzlos ausgemustert wurde. 

 

Von Neuchatel ging es hoch nach LaChauxdeFonds. Die drei Obuslinien verkehrten hier alle 10 Minuten. Die Linien 1 und 4 treffen sich am Bahnhof um 00,10,... , die Linie 2 und die Dieselbuslinie 3 (Teile dieser Linie nach Patinoire war bis Mai 1990 Obuslinie) um 05,15,... . Jede der vier Stadtlinien wird von vier Kursen bedient; die Endhaltestellen werden innerhalb 10 Minuten erreicht. Die Linie 1 und 4 (seit 1.11.1997 wieder elektrisch) werden komplett mit Gelenkobussen bedient. Da es jedoch nur fünf Gelenkobusse gibt, erfolgt der Einsatz von Gelenkdieselbussen. Am Besuchstag waren neben den Gelenkobussen 121, 123-125 die vier Dieselbusse (181, 184: MB O 405 und 241, 243: MB Citaro) im Einsatz. Die Linie 2 wurde komplett mit Soloobussen (101, 105, 108, 111) bedient. Nachdem die Anzahl der Soloobusse auf sieben Wagen reduziert wurde, zählt der Obuspark nun zwölf Einheiten. Von der 1978-1981 mit gebrauchten E-Ausrüstungen hergestellte Serie von 8 Obussen (101-108) sind 1995 Obus 107 nach einem Brand, im Nov.2000 102+103 und bis Juli 2002 Obus 101 bereits ausgemustert worden. 
 

Die Soloobusse 108 und 111 auf dem Bahnhofsvorplatz treffen mit den Dieselbussen der Linie 3 „auf 5“ vor dem Bahnhof. Während Obus 108 als letzter von 8 Fahrzeugen 1980 in Dienst gestellt wurde, gehört Wagen 111 aus einer 1990 beschafften Serie von drei Fahrzeugen, baugleich zu den Luzerner Fahrzeugen (251-280). 

Nach einer Fahrt mit Obus 105 auf dem nördlichen Teil der Linie 2 zum Friedhof ging es weiter nach Biel. Seit meinem letztem Besuch am 24.5.2000 hat sich in bezug auf Liniennetz und Wagenpark nichts geändert. Weiterhin werden die beiden Obuslinien 1 und 4 ab mittags im 7½-Minuten-Verkehr von 9 bzw. 7 Kursen bedient. Hierfür steht ein Wagenpark von 22 Gelenkobussen zur Verfügung. Obwohl somit eine großzügige Betriebsreserve besteht, waren auf den beiden Obuslinien je ein Dieselgelenkbus zu finden. Bei der ersten Serie Gelenkobusse (62-72, Bj. 1985-89) wurde die Lackierung im neuen Farbschema oben türkisgrün unten rot versehen, Wagen 62, 63 und 69 fuhren mit dem neuen Farbkleid. Sie trugen bei meinem letzten Besuch vor zwei Jahren noch Ganzreklame. Diese hat nun Einzug auf den neuen Wagen erhalten, So trägt z.B. Obus 81 eine Reklame für Metro-Bekleidungsgeschäfte, die auch in Neuchâtel (Obus 118) und La Chaux de Fonds (Dieselbus 181) angebracht ist. 

 

Bedingt durch die 40minütige Umsteigezeit in Basel in Richtung Heimat konnte ich hier auch einen Kurzbesuch abzuhalten und mit der Straßenbahnlinie 2 vom Bahnhof zum Wettsteinplatz fahren. Dort fand ich auf der Linie 31 ein Obus und ein Dieselbus vor, in der kurzen Zeit des dortigen 10-minütigen Aufenthalts passierten jedoch zwei weitere Obusse (Nr.923 und 928) als Fahrschulwagen. Mit der nächsten Straßenbahn der Linie 2 ging es dann zum Badischen Bahnhof. Bevor der IC Richtung Heimat um 16:20 Uhr startete, konnte ich vier Wagen der Linie 33 sichten, es waren drei Obusse und ein Dieselbus. Außerdem passierte ein weiterer Fahrschulwagen (925) vor dem Badischen Bahnhof Richtung Depot. Da drei Obusse als Fahrschulwagen im Einsatz waren, mußten mindestens drei Dieselbusse auf den Obuslinien eingesetzt werden, da für die insgesamt 12 Kurse der beiden Obuslinien nur 12 Obusse zur Verfügung stehen. Zum Abschied kam in Basel die Sonne zum Vorschein, ärgerlicherweise war es überwiegend bewölkt und regnerisch während meines Schweiz-Aufenthalts.

 

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