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Informationen rund um den Obus - informations about trolleybuses Reiseberichte
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Besuch bei der Firma
Neoplan am 04. November 2003
Die Ausschreibung für
dieses Los an Obussen für Athen startete bereits 2001, im September 2001 gab
die Firma Kiepe ihr Angebot an. Die entgültige
Entscheidung ließ jedoch auf sich warten, erst im Januar 2003 konnte die Firma
Kiepe den Auftrag bestätigen, und zwar zuerst für 122 Obusse, davon 82 Solo-
und 40 Gelenkobusse. Nach Einlösen von zwei Optionen sind nun 91 Solo- und 51
Gelenkobusse zu liefern.
Das erste Vorläufer-Solofahrzeug wurde in Deutschland fahrfähig komplettiert und traf am 12.7.2003 morgens um 7:30 Uhr per Tieflader in Solingen ein. Die Firma Vossloh-Kiepe testete dort den Wagen ausgiebig unter der Oberleitung. Am Freitag, den 25.7.03, abends gegen 18 Uhr verließ der Wagen per Tieflader Solingen und ging direkt nach Renningen zur Firma SÜTRAK zum Klimatest. Nach einem anschließenden kurzen Aufenthalt im Werk Pilsting gelangte der Wagen Mitte August per Bahn nach Griechenland, dort wurde er im Werk der Firma ELBO komplettiert und zum ausgiebigen test an die ILPAP Athen übergeben. Nach einigen Monaten mit ausgiebigen Probefahrten im Athener Netz steht seit Ende Oktober der erste Solowagen mit der Nummer 8001 in Liniendienst. In Athen stehen Mitarbeiter der Firmen Neoplan Kiepe vor Ort zur Verfügung, es wurden zwei Jahre Kundenbetreuung vereinbart.
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Die Montage in Pilsting beginnt mit dem
Zusammenbau der Seitenteilen aus Stahlprofilen. Diese
werden aufgestellt und mit der Bodengruppe verschweißt. Die gesamte
Stahlkonstruktion geht dann in die Lackiererei.
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Als Achsen erhalten die Soloobusse eine
Portalachse MAN HONP 1300 (Heck-Omnibus-Niederflur-Portalachse), vorne Achse
VOK-79-B, das besondere an der Anlenkung dieser Achse ist die Verschraubung der
Lenker an einem Gußteil, die auch für eine bessere
Anbindung der Achsen an die Fahrzeugstruktur sorgt. Die Achsen kommen von ZF,
werden bei MAN Salzgitter komplettiert und gehen als fertige Bauteile nach
Neoplan.
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Ein weiteres Gußteil
wird bei den Gelenkwagen für das Gelenk zum Vorderwagen hin montiert, zum
Hinterwagen ist die Konstruktion geschweißt. Das Gelenk wird von Firma Hemscheidt Fahrwerktechnik zugeliefert.
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Als Seitenbeplankung wird Stahlblech
verwendet, größtenteils geklebt, an den Stellen zum Radkasten gepunktet. Die
Vorder- und Rückfront bestehen aus GKF-Formteilen,
die auch bei den Dieselbussen verwandt werden. Nach Fertigstellung der
Verblechung erhält der Wagen seine zitronengelbe Grundlackierung.
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Der Einbau der elektrischen Bauteile
erfolgt in einer speziellen Fahrspur in Pilsting. Für diese sind Laufbühnen in
Höhe der Kästen angebracht, die Mitarbeiter werden mit Fangseilen gesichert.
Die Firma Vossloh-Kiepe liefert die
erforderlichen Bauteile zu, und führt in Pilsting die Verkabelung durch. Die
größeren Bauteile wie Fahrmotoren und Notfahraggregate
werden von Mitarbeitern der Fa. Neoplan eingebaut. Im Heck befindet sich die Notfahreinrichtung mit Deutz-Motor und Generator, geliefert
von der Firma Lech. In den Bergener Obussen kam eine
Einheit mit 80 kW-Motor der Firma Iveco, von der Firma
Kirsch zum Einbau. Links im Heck (in Fahrtrichtung gesehen) befindet dich der
Kompressor der Firma Sullair mit einer zusätzlichen
Lenkhilfspumpe, da der Motor ja kein Leerlauf hat. Das darüber befindliche
Gebläse zur Kühlung der Aggregate wird über Dach geführt.
Der Motor wird von der Firma Skoda
zuliefert, Typ 7ML 3550 KI für die Solowagen, Typ ML 3450 K/4 für die
Gelenkwagen. Er wird als fertiges Bauteil mit der Isolationskuppelung zum
Antrieb an der einen Seite angeliefert und hat zwei Drehzahlsensoren und die
Lenkhilfspumpe an der anderen Seite angeflanscht.
Die Fahrzeuge tragen unterschiedliche
Produktionsnummern, die nicht übereinstimmen. Die Fahrgestellnummer
berücksichtigt auch die Bergener Fahrzeuge, das erste
Fahrzeug, welches in Salzburg erprobt wurde, trägt die Fg.-Nr. 62210008
(863ZZZ34000039).
Die Fahrgestell-Nummer befindet sich
hinter der Frontklappe, das Schild innen wird erst bei dem griechischen Generalunternehmer Firma ELBO im Zuge
der Komplettierung der Inneneinrichtung montiert. Einer der Solowagen in der
Produktionsstraße trug die Fahrgestell-Nummer WAG861ZZZ34000057, er ist Nr.42
von 91, an Frontscheibe war die Bezeichnung N6216 0042 mit Verweis auf die
Firma ELBO angebracht.
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Während des Transports in der
Fabrikationshalle sind die Wagen provisorisch mit Reifen ausgestattet, da sie
mit diesen auch in die Lackiererei gehen. Bei der Schlußmontage
erhalten die Wagen Reifen der Firma Michelin.
Die Kosten für 142 Fahrzeuge betragen
63 Mio. Euro, dabei ist zu beachten, daß
Inneneinrichtung (Verkleidung und Sitze), Klimaanlage, Fenster und Türen
fehlen, diese Bauteile werden wie oben beschrieben bei Fa. Elbo komplettiert.
Anderntags konnte in Salzburg eine
Probefahrt mit dem Vorläuferfahrzeugen der Neoplan-Gelenkobusse ermöglicht
werden. Der erste Gelenkobus wurde fahrfähig
komplettiert und in Salzburg erprobt. Dieses bietet sich an, da die
Produktionsstätte der Firma Neoplan in Pilsting nur etwa 180 km von Salzburg
entfernt ist und das Fahrzeug mittels Hilfsmotor dorthinfahren
konnte. Bei der keinen Testfahrt konnte festgestellt
werden, dass das Fahrzeug leiser als alle bisher bekannten Obusse fährt.
Bei 60 km/h fährt der Wagen so ruhig, daß man die
Geschwindigkeit nicht merkt. Es macht sich die hohe Qualität in der Fertigung
bemerkbar, aber dafür ist die Firma Neoplan bekannt.
Weitere Informationen zur Obusproduktion für Athen
Nach Probefahrten mit einer
griechischen Delegation in Salzburg ging der Gelenkobus nach Renningen zur
Firma SÜTRAK zum Klimatest. Die Auslieferung
nach Thessaloniki erfolgte per Bahn Ende November 2003. Der Gelenktrolleybus wurde im Dezember nach Athen überführt und
konnte noch Ende Dezember im Netz in Athen gefahren und an ILPAP übergeben
werden. Er erhielt die Betriebsnummer 9001. Anfang Februar 2004 fand eine
Vorstellung des Gelenkwagens in Beisein von Regierungsvertretern statt. Bis auf
einen Einzelwagen eines russischen Gelenkwagens (Nr.4001, Bj.1984) sind dies
die ersten Gelenkobusse für Athen.
Im März befanden sich etwa 15
Soloobusse Nr. 8001 ff und der Gelenkobus Nr. 9001 im Linieneinsatz. Bis Mitte
April (17.KW) erhöhte sich die Zahl auf 43 Neoplan-Soloobusse im Einsatz; geliefert waren zu diesem
Zeitpunkt 52 Fahrzeuge. Nach erfolgreicher Vorlaufzeit des ersten Gelenkobus
sind Mitte April 2004 6 der 51 Fahrzeuge im Linieneinsatz. Die Produktion der
Rohbauten wurde planungsgemäß Ende März 2004 in Pilsting abgeschlossen. Der
letzte Rohbau, der Gelenkwagen mit der Fg.-Nr. WAG863ZZ944000212 62210058,
wurde am 13. Mai 2004 per Tieflader nach Salzburg zur Ausstellung anläßlich der Tagung „Salzburger Verkehrsgespräche:
Pro Obus ist Pro Umwelt“ transportiert. Sein Abtransport nach
Griechenland konnte für diese Vorstellung um einige Wochen verzögert werden. Die
anfänglichen Rückstände bei der Fertigstellung der Soloobusse bei der Firma
Elbo wurden aufgeholt. Die komplette Inbetriebnahme aller Soloobusse wird bis
August 2004 rechtzeitig zum Beginn der Olympischen Spiele erwartet.
Weitere
Informationen sind auf der homepage www.neoplan.de
unter „Presse“ zu finden!