Seite 258 - Informationen
rund um den Obus – informationsabout trolleybuses
In der
Pressekonferenz begrüßte der Geschäftsführer Conrad Troullier die geladenen
Pressemitarbeiter sowie die Vertreter der Herstellerfirmen und sprach zuerst
einen Dank für die gute Zusammenarbeit aus. Nach drei Jahren Vorlauf und der
Definition mittels Lastenheft, welche technischen Einzelheiten für den
künftigen Trolleybus gewünscht sind, konnte heute das fertige Produkt
besichtigt werden. Die Lieferzeit aufgrund guter Vorarbeit relativ kurz, die
Auftragserteilung erfolgte erst im Herbst 2007 nach der Anfang 2007
durchgeführten Ausschreibung.
Er gab das
Wort weiter an Raimund Düllberg, der für die Busbeschaffung zuständig ist. Er
nannte drei Punkte als entscheidenden Verbesserungen gegenüber den bisher
gelieferten Trolleybussen der vierten Generation: 1. der Zweiachsantrieb, der
einen bessere Tauglichkeit bei Wintereinbrüchen und einen geringeren Achsen-
und Reifenverschleiß bringt, 2. die Klimananlage für den Fahrerplatz und 3. die
automatischen Stangenanlege- und abzugsvorrichtung, eine Neuentwickung der
Firma Vossloh-Kiepe mit einer verbesserten Sensorik, die auch eine Analyse der
Stangenentgleisung zuläßt.
Herr Joachim
Berndt als Vertreter der Firma Vossloh-Kiepe lobte die hohe Professionalität in
der Zusammenarbeit zwischen der SWS und den Herstellerfirmen. Die Produktion konnte
zügig abgewickelt werden, nachdem das Projekt zuvor gründlich vorbereitet
wurde. Besonders hob er die neue Stromabnehmerstangen-System der Baureihe OSA
500 hervor, ein Neuentwicklung der Firma Vossloh-Kiepe mit einer verbesserten
Sensorik die über eine auslesbare Steuerung verfügt, die für die seitliche Lage
und Höhenlage für die Bewegung der pneumatischen Zylinder sorgt.
Auch das
neuartige Hilfsfahraggregat, dessen Dieselmotor die Euro 5-Richtlinien einhält
erhielt eine elektrische Vorwärmung, so daß eine von Kaltstarts verursachte
Lärmbelästigung der Vergangenheit angehört.
Auch Thomas
Gagsch lobte die Professionalität der Zusammenarbeit, aus der eine
termingerechte Auslieferung resultierte und überreichte Solothurner
Pflastersteine, eine handgefertigte Solothurner Praliné-Spezialität, an die
typischen Pflastersteine in der ältesten Barockstadt der Schweiz anlehnt.
Bernd Krebs, Vorsitzender des SWS-Aufsichtsrates hat
schon viele Höhe und Tiefen des Trolleybusses miterlebt. Für ihn ist es
wichtig, daß die Neuanschaffugn wieder ein Zaichen darstellt, daß Solingen eine Obus-Stadt bleibt, denn er sieht in
den Obussen ein „verkehrstechnisches Schmuckstück“ ähnlich wie die Schwebebahn
für Wuppertal.
Der
Geschäftsführer Conrad Troullier wies abschließend darauf hin, daß in Solingen
65% der Nahverkehrsleistung durch den Obus erbracht wird. Dabei sthet der Obus
im manchen Dingen näher zur Straßenbahn. Deren Vorzüge können nur mit eigenen
Fahrspuren erreichen werden. So appellierte er an die Politiker, mehr Busspuren
einrichten. Anschließend lud er zu einer Besichtigung des ersten Fahrzeugs ein.
Dieser stand
in der Hauptwerkstatt, gänzlich verhüllt mit einem Tuch. Bernd Krebs, Conrad
Troullier und Thomas Gagsch enthüllten - von zahlreichen Fotografen festgehalten
- den Obus.
Der neue
knapp 18 m lange Obus konnte anschließend innen und außen besichtigt werden,
wie oben erwähnt ist die Klimaanlage nur auf den Fahrerplatz beschränkt, eine
Klimaanlage für den gesamten Fahrgastraum zöge eine Ve3rschlechtung der
Energiebilanz nach sich, die Effektivität der Anlage ist auch fraglich, da die
Obuslinien sehr kurze Haltestellenabstände haben und die Fahrgäste auch nur
eine kurze Zeit im Fahrzeug verweilen. Somit hat man auf diese Einrichtung auch
im Hinblick auf das Umweltbewußtsen verzichtet.
:
SWS-Geschäftsführer C. Troullier, SWS-Aufsichtsratvorsitzender B. Krebs und
Hess-Verkaufsleiter Th. Gagsch enthüllten (mit Hilfe von SWS-Mitabeitern) den
neuen Obus
Gespräch
im Fahrzeug: links Gf. C. Troullier und Aussichtsratvorsitzender B.
Krebs, rechts Wolfgang Peter Getta, der nun über die Inbetriebnahme von
mehreren Generationen (erstmals über den TS in den 70er Jahren) für das
Solinger Tageblatt berichten konnte
Der zukünftige Obus 951 zur Besichtigung freigegeben!
Für den
05.01.2009 sind die ersten Schulungsfahrten vorgesehen. Es sind mehrwöchige Schulungen
für das Werkstattpersonal und die Fahrer vorgesehen, Mitarbeiter der
Karosseriewerkstatt werden sogar im Werk der Firma Hess in der Schweiz in
Karrosseriearbeiten für die verschraubte Aluminium-Konstuktion geschult. Erst nach Abschluß dieser Phase kann das neue
Fahrzeug im Linienverkehr erlebt werden.
Die 15 bestellten Obusse erhalten die Betriebsnummern 951-965. Dabei steht die
erste Ziffer für das Inbetriebnahmejahr 2009, als Gelenkwagen erhalten sie die
Nummernfolge ab 51, wie 2002 bereits die VanHool-Gelenkobusse.Die
Wie alle bisher beschafften Solinger Obusse besitzen die neuen Wagen auch einen
Hilfsmotor. War noch in den Fahrzeugen der ersten drei Generationen ein
VW-Motor als Stromproduzent vorhanden, sorgt nun ein Industriemotor von 100 kW
für Strom bei nicht vorhandener Oberleitung. Der Motor wird elektrisch
vorgewärmt, so daß laute Kaltstarts nicht mehr auftreten. Der Motor ist
schadstoffarm nach den Euro5-Vorschriften. Er dient auch dazu, die Obuslinie
683 in Burg um 1 km zu verlängern, um die bedingt durch die Länge der Fahrzeuge
nicht mehr nutzbare Drehscheibe zu erübrigen. Diese Verlängerung wird
voraussichtlich im Sommer in Betrieb gehen, wenn die Auslieferung der übrigen
13 SwissTrolleys ab April vollzogen ist und damit die 14 zwölf Meter langen
Dreiachser ersetzt werden.
Somit kommen
die neue Fahrzeuge vorrangig auf der Obuslinien 683 zum Einsatz, wo sie nicht
nur mit Hilfsaggregat bis Unterburg fahren werden, sonder auch in Vohwinkel
rund 800 m weiter bis zum Bahnhof Vohwinkel.
Da sich jedoch der Bahnhofsvorplatz immer noch im gleichen Zustand wie vor 50
Jahren befindet (bereits zu diesem Zeitpunkt führte man dies als Hindernisgrund
an, siehe Artikel des Generalanzeigers der Stadt Wuppertal vom
7.10.1958 und der Westdeutschen Rundschau, Wuppertal vom 10.10.1958)
wird eine Verlängerung wohl noch auf sich warten lassen. Eine Sanierung des Bahnhofsvorplatz ist beabsichtigt, zuvor ist jedoch
zu klären, in welcher Rechtsform die Deutsche Bahn als Eigentümer den Platz zur
Verfügung stellt. Diesbezügliche Verhandlungen der Stadt Wuppertal mit dem
zuständigen DB-Bereichen laufen zur Zeit.
Von mehreren Varianten wie die Gelenkzüge der 683 künftig zum DB-Bahnhof
Vohwinkel und zurück fahren werden, wird folgende favorisiert: Die Obusse
sollen stromlos per Zweitantrieb die Corneliusstraße hinunterfahren und nach
rechts am Schwebebahnhof vorbei zum Kaiserplatz und danach über die Bahnstraße
und durch die Unterführung zum Bahnhofsvorplatz. Der Rückweg erfolgt über den
Kaiserplatz und Schwebebahnhof zur Rubensstraße, hier wird eingedrahtet und der
Obus fährt elektrisch bergauf Richtung Solingen.
Weitere Artikel zum neuen Obus aus den Online-Veröffentlichungen des
Solinger Tageblatts (vom 29.11., 6.12. und 13.12.2008) und des Solinger
Morgenblatts (Rheinische Post) vom 06.12.2008 siehe Anlage!
An gleicher Stelle knapp zwei Wochen später steht
Obus 952, wie Obus 951 bereits zugelassen mit dem Kennzeichen SG-SW und der
jeweiligen Betriebsnummer. Daneben Obus 182, der eine Ganzreklame für das
Solinger Tageblatt trägt.