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Die 4.Generation -

Die dritte Lieferung: 15 Gelenktrolleybusse "SwissTrolley3"

der Firmen Hess/Vossloh-Kiepe

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Am Freitag, 5.12.2008 war es soweit: Der erste Swisstrolley der Firmen Hess/Vossloh-Kiepe konnte feierlich enthüllt werden. Bereits tags zuvor wurde er im Werk in Bellach verladen und erreichte Solingen per Tieflader um 4:30 Uhr am Freitag morgen. Bereits um 11 Uhr wurde der Wagen im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt, der in der Werkstatt abgestellte Wagen wurde feierlich enthüllt und vorgestellt. Zahlreiche Interessierte nutzten den Termin, das Fahrzeug vorab zu bewundern. 

 

In der Pressekonferenz begrüßte der Geschäftsführer Conrad Troullier die geladenen Pressemitarbeiter sowie die Vertreter der Herstellerfirmen und sprach zuerst einen Dank für die gute Zusammenarbeit aus. Nach drei Jahren Vorlauf und der Definition mittels Lastenheft, welche technischen Einzelheiten für den künftigen Trolleybus gewünscht sind, konnte heute das fertige Produkt besichtigt werden. Die Lieferzeit aufgrund guter Vorarbeit relativ kurz, die Auftragserteilung erfolgte erst im Herbst 2007 nach der Anfang 2007 durchgeführten Ausschreibung.

 

Er gab das Wort weiter an Raimund Düllberg, der für die Busbeschaffung zuständig ist. Er nannte drei Punkte als entscheidenden Verbesserungen gegenüber den bisher gelieferten Trolleybussen der vierten Generation: 1. der Zweiachsantrieb, der einen bessere Tauglichkeit bei Wintereinbrüchen und einen geringeren Achsen- und Reifenverschleiß bringt, 2. die Klimananlage für den Fahrerplatz und 3. die automatischen Stangenanlege- und abzugsvorrichtung, eine Neuentwickung der Firma Vossloh-Kiepe mit einer verbesserten Sensorik, die auch eine Analyse der Stangenentgleisung zuläßt.

Herr Joachim Berndt als Vertreter der Firma Vossloh-Kiepe lobte die hohe Professionalität in der Zusammenarbeit zwischen der SWS und den Herstellerfirmen. Die Produktion konnte zügig abgewickelt werden, nachdem das Projekt zuvor gründlich vorbereitet wurde. Besonders hob er die neue Stromabnehmerstangen-System der Baureihe OSA 500 hervor, ein Neuentwicklung der Firma Vossloh-Kiepe mit einer verbesserten Sensorik die über eine auslesbare Steuerung verfügt, die für die seitliche Lage und Höhenlage für die Bewegung der pneumatischen Zylinder sorgt. 

Auch das neuartige Hilfsfahraggregat, dessen Dieselmotor die Euro 5-Richtlinien einhält erhielt eine elektrische Vorwärmung, so daß eine von Kaltstarts verursachte Lärmbelästigung der Vergangenheit angehört.

 

Auch Thomas Gagsch lobte die Professionalität der Zusammenarbeit, aus der eine termingerechte Auslieferung resultierte und überreichte Solothurner Pflastersteine, eine handgefertigte Solothurner Praliné-Spezialität, an die typischen Pflastersteine in der ältesten Barockstadt der Schweiz anlehnt.

Bernd Krebs, Vorsitzender des SWS-Aufsichtsrates hat schon viele Höhe und Tiefen des Trolleybusses miterlebt. Für ihn ist es wichtig, daß die Neuanschaffugn wieder ein Zaichen darstellt, daß Solingen eine Obus-Stadt bleibt, denn er sieht in den Obussen ein „verkehrstechnisches Schmuckstück“ ähnlich wie die Schwebebahn für Wuppertal. 

 

Der Geschäftsführer Conrad Troullier wies abschließend darauf hin, daß in Solingen 65% der Nahverkehrsleistung durch den Obus erbracht wird. Dabei sthet der Obus im manchen Dingen näher zur Straßenbahn. Deren Vorzüge können nur mit eigenen Fahrspuren erreichen werden. So appellierte er an die Politiker, mehr Busspuren einrichten. Anschließend lud er zu einer Besichtigung des ersten Fahrzeugs ein.

 

Dieser stand in der Hauptwerkstatt, gänzlich verhüllt mit einem Tuch. Bernd Krebs, Conrad Troullier und Thomas Gagsch enthüllten - von zahlreichen Fotografen festgehalten - den Obus.

 

Der neue knapp 18 m lange Obus konnte anschließend innen und außen besichtigt werden, wie oben erwähnt ist die Klimaanlage nur auf den Fahrerplatz beschränkt, eine Klimaanlage für den gesamten Fahrgastraum zöge eine Ve3rschlechtung der Energiebilanz nach sich, die Effektivität der Anlage ist auch fraglich, da die Obuslinien sehr kurze Haltestellenabstände haben und die Fahrgäste auch nur eine kurze Zeit im Fahrzeug verweilen. Somit hat man auf diese Einrichtung auch im Hinblick auf das Umweltbewußtsen verzichtet.

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SWS-Geschäftsführer C. Troullier, SWS-Aufsichtsratvorsitzender B. Krebs und Hess-Verkaufsleiter Th. Gagsch enthüllten (mit Hilfe von SWS-Mitabeitern) den neuen Obus


Gespräch im Fahrzeug: links Gf. C. Troullier und Aussichtsratvorsitzender B. Krebs, rechts Wolfgang Peter Getta, der nun über die Inbetriebnahme von mehreren Generationen (erstmals über den TS in den 70er Jahren) für das Solinger Tageblatt berichten konnte

Der zukünftige Obus 951 zur Besichtigung freigegeben!


Direkt am Montag (08.12.2008) wurde das zweite Fahrzeug in Bellach verladen, es erreichte Solingen Dienstag früh. Zeitgleich fanden bereits die ersten Probefahrten statt, für die an Mittwoch beginnende elektrische Abnahme nach BO Strab. Die TÜV-Abnahme erfolgte bereits im Werk der Firma Hess, so daß nach erfolgreicher Abnahme die beiden Obusse ihre Zulassung am 15.12.2008 mit den Kennzeichen SG-SW 951 und 952 erhielten. In den letzten Wochen des Jahres führten Mitarbeiter der Firma Vossloh-Kiepe Einstellungsarbeiten durch.

 

Für den 05.01.2009 sind die ersten Schulungsfahrten vorgesehen. Es sind mehrwöchige Schulungen für das Werkstattpersonal und die Fahrer vorgesehen, Mitarbeiter der Karosseriewerkstatt werden sogar im Werk der Firma Hess in der Schweiz in Karrosseriearbeiten für die verschraubte Aluminium-Konstuktion geschult.  Erst nach Abschluß dieser Phase kann das neue Fahrzeug im Linienverkehr erlebt werden.

 
Die 15 bestellten Obusse erhalten die Betriebsnummern 951-965. Dabei steht die erste Ziffer für das Inbetriebnahmejahr 2009, als Gelenkwagen erhalten sie die Nummernfolge ab 51, wie 2002 bereits die VanHool-Gelenkobusse.Die

Wie alle bisher beschafften Solinger Obusse besitzen die neuen Wagen auch einen Hilfsmotor. War noch in den Fahrzeugen der ersten drei Generationen ein VW-Motor als Stromproduzent vorhanden, sorgt nun ein Industriemotor von 100 kW für Strom bei nicht vorhandener Oberleitung. Der Motor wird elektrisch vorgewärmt, so daß laute Kaltstarts nicht mehr auftreten. Der Motor ist schadstoffarm nach den Euro5-Vorschriften. Er dient auch dazu, die Obuslinie 683 in Burg um 1 km zu verlängern, um die bedingt durch die Länge der Fahrzeuge nicht mehr nutzbare Drehscheibe zu erübrigen. Diese Verlängerung wird voraussichtlich im Sommer in Betrieb gehen, wenn die Auslieferung der übrigen 13 SwissTrolleys ab April vollzogen ist und damit die 14 zwölf Meter langen Dreiachser ersetzt werden.

 

Somit kommen die neue Fahrzeuge vorrangig auf der Obuslinien 683 zum Einsatz, wo sie nicht nur mit Hilfsaggregat bis Unterburg fahren werden, sonder auch in Vohwinkel rund  800 m weiter bis zum Bahnhof Vohwinkel. Da sich jedoch der Bahnhofsvorplatz immer noch im gleichen Zustand wie vor 50 Jahren befindet (bereits zu diesem Zeitpunkt führte man dies als Hindernisgrund an, siehe Artikel des Generalanzeigers der Stadt Wuppertal vom 7.10.1958 und der Westdeutschen Rundschau, Wuppertal vom 10.10.1958) wird eine Verlängerung wohl noch auf sich warten lassen. Eine Sanierung des Bahnhofsvorplatz ist beabsichtigt, zuvor ist jedoch zu klären, in welcher Rechtsform die Deutsche Bahn als Eigentümer den Platz zur Verfügung stellt. Diesbezügliche Verhandlungen der Stadt Wuppertal mit dem zuständigen DB-Bereichen laufen zur Zeit.

 

Von mehreren Varianten wie die Gelenkzüge der 683 künftig zum DB-Bahnhof Vohwinkel und zurück fahren werden, wird folgende favorisiert: Die Obusse sollen stromlos per Zweitantrieb die Corneliusstraße hinunterfahren und nach rechts am Schwebebahnhof vorbei zum Kaiserplatz und danach über die Bahnstraße und durch die Unterführung zum Bahnhofsvorplatz. Der Rückweg erfolgt über den Kaiserplatz und Schwebebahnhof zur Rubensstraße, hier wird eingedrahtet und der Obus fährt elektrisch bergauf Richtung Solingen.

 

Weitere Artikel zum neuen Obus aus den Online-Veröffentlichungen des Solinger Tageblatts (vom 29.11., 6.12. und 13.12.2008) und des Solinger Morgenblatts (Rheinische Post) vom 06.12.2008 siehe Anlage!

 


An gleicher Stelle knapp zwei Wochen später steht Obus 952, wie Obus 951 bereits zugelassen mit dem Kennzeichen SG-SW und der jeweiligen Betriebsnummer. Daneben Obus 182, der eine Ganzreklame für das Solinger Tageblatt trägt.


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